Erfolgserlebnisse im Home-Office
So schaffen Sie sich motivierende Erfolgserlebnisse im Home-Office.
Wir sind „heiß“ auf Erfolgserlebnisse. Alle. Erfolg motiviert und spornt zu weiteren (Höchst)Leistungen, dem nächsten Erfolg an. Ein unbestreitbar positives und bestätigendes Erlebnis. Also: Höher. Schneller. Weiter. Denn was gestern geschafft wurde, können wir heute noch ein bisschen besser. Was gestern Spitze war, ist heute Standard und Morgen allenfalls noch akzeptabel. Wir werden einerseits immer besser in dem was wir tun. Und anderseits immer anspruchsvoller uns selbst gegenüber: die Ansprüche an uns selbst steigen.
Und dann kommt plötzlich verordnetes Home-Office. Plötzlich sind KPIs und Deadlines, die vereinbarten Ziele und definierten Aufgaben, die noch vor wenigen Wochen anspruchsvoll aber schaffbar waren … nicht mehr zu schaffen. Das ist „kopfmäßig“ natürlich zu erklären … aber das Unterbewusstsein arbeitet gegen uns und speichert das als „nicht geschafft“ bzw. „ich bin unproduktiv“ ab. (Daher ist es kein Wunder, dass die Stanford University ermittelt hat, dass im Home-Office länger und mit kürzeren Pausen – wenn überhaupt – gearbeitet wird: das Gefühl der Unproduktivität wird durch zeitlichen Mehreinsatz kompensiert). Das Problem liegt auf der Hand: Häufen sich die subjektiven „Misserfolge“ bei parallel ausbleibenden Erfolgserlebnissen, knickt erst die Motivation ein … und irgendwann auch das Selbstwertgefühl.
Jeder braucht also Erfolgserlebnisse. Und jemanden, der die Erfolge wahrnimmt. Denn unabhängig von der – hoffentlich vorhandenen – intrinsischen Motivation, „es zu schaffen“, speist sich der persönliche Einsatz Richtung Ziel immer auch aus der Anerkennung anderer. Das Lob „von oben“, die anerkennenden Blicke und der Glückwunsch der Kollegen sind Wasser auf die Motivationsmühlen und der emotionale Lohn für die Mühen bis hierher. Das Problem: Im Home-Office ist diese motivierende Rückmeldung schwererer zu bekommen. Auch hier steckt Potential für Frust, der die eigene Leistungsmotivation Richtung Nulllinie drückt.
Die Herausforderung im Home-Office ist – neben der Einrichtung der technischen Infrastruktur und der Verinnerlichung der netzweiten „So-arbeiten-sie-effektiv-im-Home-Office-Tipps“ – vor allem die Organisation von motivierenden Erfolgserlebnissen und positivem Feedback.
Okay, und das geht wie? So:
Bleiben Sie aktiv.
Erfolg ist immer eine Reaktion auf das, was Sie zielgerichtet tun: ER FOLGt! Deswegen heißt er so. Erfolgserlebnisse beginnen also immer mit dem eigenen, zielgerichteten Tun. Auch im Home-Office.
Situativ realistische Ziele setzen.
Hilft ja nichts, unerreichbaren Zielen nachzulaufen, um dann frustriert auf der Strecke liegen zu bleiben. Passen Sie Ihre KPIs, Deadlines und Co. an die aktuelle Situation an.
Das ist nicht zwangsläufig ein Plädoyer für ein Downsizing Ihrer Ziele (Unter normalen Umständen wird Home-Office oft genug genutzt, um ungestört MEHR leisten zu können), sondern der Hinweis, die eigenen Leistungsmöglichkeiten aktuell realistisch einzuschätzen. Und entsprechend zu handeln.
Eigene (Erfolgs)Maßstäbe an die Situation anpassen.
Verlangen Sie im Home-Office nur das maximal Mögliche von sich. Nicht das Unmögliche.
Erfolge und Produktivität bewusst wahrnehmen.
Schreiben Sie (sich) auf, was sie heute geschafft und erreicht haben, was Ihnen (vielleicht auch überraschend) gut gelungen ist. Sie werden sehen … der Tag ist voller Erfolgserlebnisse. Die Liste wird Ihnen das Gefühl nehmen, „unproduktiv“ zu sein.
Bleiben Sie im Gespräch.
Mit Ihren Vorgesetzten. Mit Ihren Mitarbeitern. Mehr Kommunikation ist jetzt mehr. Mehr Motivation. Mehr Feedback. Mehr Lob. Mehr Anerkennung. Schrauben Sie die Frequenz Ihrer Gespräche und Abstimmungen nach oben. Kommunikation ist jetzt alles und schafft das gute Gefühl, das die eigene Leistung gesehen und wahrgenommen wird. Das hilft.
In diesem Sinne: Weiterhin viele Erfolgserlebnisse im Home-Office!
