Erfolgsfaktor Authentizität
Führungskräfte erzielen Wirkung durch authentisches Führungsverhalten. Führen Sie authentisch?
„Der lebt und meint, was er sagt!“ oder „Bei ihr ist einfach alles stimmig!“ und der von Motivationstrainern häufig verkündete Leitsatz, „Wenn Sie für eine Sache brennen, erreichen Sie Ihre Ziele!“, sind ein erster Hinweis darauf, was Authentizität bedeutet.
Authentizität kann als ein Zustand wahrer Echtheit eines Menschen bezeichnet werden, der in seiner natürlichen Souveränität fühlt, denkt und handelt. Insoweit definiert der Psychologe Hans-Wolff Graf (2004, Über Authentizität, in: Zeitreport des deutschen Bundesverband für Steuer-, Finanz- und Sozialpolitik e.V.) die Authentizität eines Menschen als originären Persönlichkeitsaspekt mit der Konsequenz, dass dieser selbstbestimmt handelnde, denkende und fühlende Mensch sich von seinen Umfeldern nicht manipulieren und korrumpieren lässt und dies umgekehrt auch selbst unterlässt.
Wann strahlen Sie als Führungskraft Authentizität aus?
Kennzeichnend für eine authentische Führungspersönlichkeit ist, dass sie die durch Formung erreichten Qualitäten, zum Beispiel Kooperationsfähigkeit, Sachverstand, strategisches Denken und Handeln bereits sorgfältig hinterfragt hat und auf das Wesentliche reduziert, um so mit den wirklich wichtigen Instrumenten unbeirrbar den eigenen Impulsen zu folgen. Aus der Authentizität einer Führungskraft, ihrer Echtheit, Stimmigkeit, Wahrhaftigkeit und Unverformtheit resultieren eine Reihe wertvoller Eigenschaften, die sowohl individuell als auch ökonomisch für ein Unternehmen von hoher Relevanz sind. Kann man das „nachvollziehbarer“ formulieren?
Authentische Führungskräfte erzielen ihre Wirkung durch ihr Selbstbild
Die Beobachtung authentischer Führungskräfte hat ergeben, dass sich ihr Fokus auf Wertmaßstäbe richtet, die sich aus der eigenen individuellen und persönlichen Entwicklung ergeben haben. Kollektive Kriterien werden durch persönliche Kriterien ersetzt, so dass sich eine authentische Führungskraft autonom von sozialen und sachlichen Konventionen bewegt. Der Vorteil: Folgen Führungskräfte allgemeingültigen Konventionen, sind sie auf eine bestimmte Richtung festgelegt, während eine authentische Führungskraft Wahlmöglichkeiten entwickelt, die ihrer persönlichen Struktur folgen. Authentische Führungskräfte sind in der Lage, ihre Persönlichkeit, ihre Werte, Motive und Einstellungen offen zu legen und ein Verhalten zu zeigen, das mit ihren Werten, Motiven und Überzeugungen deckungsgleich, also übereinstimmend ist.
Danach ergeben sich vier Komponenten für authentisches Führungsverhalten, nämlich Selbsterkenntnis, ausgeglichene Informationsverarbeitung, transparente Beziehungsgestaltung und moralische Werthaltung.
Selbsterkenntnis
Selbsterkenntnis bedeutet, dass Sie sich als authentische Führungspersönlichkeit Ihrer eigenen Werte, Ihrer Schwächen, Stärken und Ihrer Fremdwahrnehmung bewusst sind. Holen Sie sich von Dritten aktiv Feedback bezüglich ihrer eigenen Person ein.
Ausgeglichene Informationsverarbeitung
Sie beschreibt ein authentisches Verhalten bei der Entscheidungsfindung. Dabei werden unterschiedliche Informationsquellen berücksichtigt und für die Entscheidungsfindung analysiert und reflektiert. Beziehen Sie dabei auch Aspekte und Informationen ein, die Ihren persönlichen Einstellungen und Werten entgegenstehen.
Transparente Beziehungsgestaltung
Als authentische Führungskraft agieren Sie im Umgang mit Mitarbeitern offen und ehrlich. Dazu gehört auch – soweit möglich – die eigenen Beweggründe und Motive transparent zu machen, die Ihre Entscheidung lenken.
Moralische Werthaltung
Sie offenbart, dass die Werte, an denen Sie sich orientieren, deckungsgleich mit dem gezeigten Verhalten sind.