Rückruf vereinbaren
Wann dürfen wir uns bei Dir melden?
Kontakt
Wir schätzen Ihre Anregungen und Fragen.
Perm4 karrierewissen jobwechsel freelancer werden

Freelancer werden

Wie "frei" ist ein Freelancer? Und worauf müssen Sie als Freelancer achten?

Immer mehr Menschen arbeiten als Freelancer. Sie sind meist hochqualifiziert und verfügen über gefragte Spezialisierungen auf ihrem Fachgebiet. Aus diesen und anderen Gründen sind die freien Mitarbeiter bei Unternehme(r)n sehr begehrt. Sie möchten selbst einer werden? Erfahren Sie hier, ab wann Sie sich Freelancer nennen dürfen, welche Vor- und Nachteile Ihren Berufsalltag begleiten und was Sie bezüglich Ihrer Abgaben wissen müssen.

Definition: Was ist eigentlich ein Freelancer?

Ein Freelancer ist ein selbstständiger Mitarbeiter, der Auftragsarbeiten für Auftraggeber ausführt. Als solcher erhalten Sie für Ihre Dienstleistungen ein Honorar. Die rechtliche Grundlage sind Dienst- oder Werkverträge. Diese Verträge regeln vor allem die Art der Bezahlung. Während die Abrechnung über einen Dienstvertrag nach Arbeitsstunden erfolgt, erfolgt sie bei einem Werkvertrag pauschal.

Die erteilten Aufträge führen Sie als Freelancer persönlich aus. Sie sind kein gewöhnlicher Arbeitnehmer eines Unternehmens, denn Sie können parallel für verschiedene Auftraggeber tätig sein. Somit erhalten Sie auch keinen festen Arbeitsplatz und sind auch nicht an Arbeitszeiten gebunden. Freelancer kommen häufig aus den Branchen IT, Technik, Medien, Werbung oder Kunst. Andere geläufige Bezeichnungen für Freelancer lauten: freie Mitarbeiter oder Honorarkräfte.

Der Unterschied: Freelancer oder Freiberufler?

Freelancer sind allgemein von Freiberuflern zu unterscheiden. Aufgrund der Begriffsähnlichkeit herrscht Verwechslungsgefahr: Als Freelancer sind Sie ein freier Mitarbeiter, aber als freier Mitarbeiter sind Sie kein Freiberufler. Freiberufler sind im Gegensatz zu Freelancern auch festangestellt für ihre Auftraggeber tätig. Das heißt, dass Freiberufler nur für wenige oder auch nur für einen einzigen Auftraggeber tätig sind. Im Gegensatz zu angestellten Arbeitnehmern sind sie zudem nicht weisungsgebunden.

Warum Unternehmen auf freie Mitarbeiter setzen

Unternehmen genießen große Vorteile, wenn sie Freelancer einsetzen. Leidet ein Unternehmen vorübergehend unter Personalmangel, kann es diesen mit freien Mitarbeitern ausgleichen. Dadurch spart es Kosten wie den Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung. Zudem können Freelancer nur für die Dauer eines Projektes beauftragt werden. Sobald das Projekt abgeschlossen ist, trennen sich die Wege wieder – ohne zusätzlichen Aufwand für den Mitarbeiter oder den Auftraggeber. Unternehmen profitieren also von der hohen Flexibilität mit der einhergehenden Kostenersparnis. Dazu kommt, dass Sie als Freelancer frischen Wind in ein Unternehmen bringen, was insbesondere in kreativen Branchen vorteilhaft ist.

Übertritt zur Scheinselbstständigkeit bei der Arbeit auf Honorarbasis vermeiden

Auftragnehmer, die weisungsgebunden tätig und in das Unternehmen eingegliedert sind, können keine Freelancer sein. Werden Sie dennoch vom Unternehmen als solcher geführt, kann es zum Vorwurf der Scheinselbstständigkeit kommen. In diesem Fall können Sie nachträglich für die Zeit der Beauftragung Nachzahlungen von Ihrem Auftraggeber verlangen. Zudem behandelt der Gesetzgeber die Scheinselbstständigkeit wie Schwarzarbeit.

Honorarkräfte profitieren von überzeugenden Vorteilen …

Als freier Mitarbeiter sind Sie unabhängiger, flexibler und tatsächlich „freier“ als festangestellte Arbeitnehmer. Denn Sie entscheiden selbst, für wen Sie tätig werden. Erlaubt es die Auftragslage, können Sie beispielsweise uninteressante Aufträge ablehnen und sich spannenderen Projekten zuwenden (Cherry-Picking). Hinzu kommt, dass Sie auch Arbeitsort und -zeit selbst bestimmen.

So sind viele Freelancer im Homeoffice oder im Mietbüro zu finden. Das bietet weitere Vorteile, wie die Möglichkeit, während der Arbeitszeit bei ihren Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen zu sein (Homeoffice) oder den Kontakt zu anderen Freelancern zu halten (Mietbüro). Wer die Kommunikation mit dem Auftraggeber vollständig über das Internet durchführt, kann sogar als „digitaler Nomade“ von jedem Ort der Welt arbeiten.

… doch es gibt auch Nachteile

Da Sie als Freelancer Auftragsarbeiten ausführen, schwankt Ihr Einkommen zum Teil stark. Denn dieses ist direkt von Ihrer Auftragslage abhängig – aber auch davon, was Sie gerade leisten können oder wollen. Urlaub, Krankheitstage und andere Ausfallzeiten müssen Sie mit Ersparnissen überbrücken. Wegen der unsicheren Einkommenslage kann außerdem Ihre Kreditwürdigkeit eingeschränkt sein.

Außerdem sind Sie als freier Mitarbeiter selbst für das Abführen von Steuern und Krankenversicherungsbeiträgen verantwortlich. Und da die Auftraggeber ständig wechseln können, müssen Sie selbst eine ausreichende Anzahl an Aufträgen akquirieren. Im Vergleich zu festangestellten Arbeitnehmern investieren Sie daher voraussichtlich mehr Zeit und Aufwand. Darüber hinaus haben Sie übrigens keinen Kündigungsschutz.

Versicherungen und Steuern bei freien Mitarbeitern

Krankenversicherung: Da in Deutschland eine Krankenversicherungspflicht herrscht, versichern Sie sich als Honorarkraft selbst, wenn Sie im Bundesgebiet tätig sind. Sie haben die Wahl zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung. Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie sich in die Künstlersozialkasse aufnehmen lassen, wo Sie niedrigere Krankenkassenbeiträge zahlen.

Rentenversicherung: Als Freelancer sind Sie nicht grundsätzlich rentenversicherungspflichtig. Dies ist von der Art Ihrer Beschäftigung abhängig. So sind beispielsweise Lehrkräfte, die als Freelancer tätig sind, rentenversicherungspflichtig. Im Zweifel sollten Sie sich von der Deutschen Rentenversicherung beraten lassen.

Steuern: Nach der Meldung beim Finanzamt erhalten Sie eine Steuernummer. Statt einer Lohnsteuer führen Sie anschließend Einkommenssteuern und unter Umständen auch Umsatzsteuern ab. Hierbei ist entscheidend, wie hoch Ihr Einkommen beziehungsweise Ihr Umsatz ist. Der Staat gewährt hierbei unterschiedliche Freibeträge.

Honorarkräfte im Nebenjob: Vorteile und Besonderheiten

Die Tätigkeit als Freelancer können Sie auch als Nebenjob ausführen. Diese Form des Nebeneinkommens spricht immer mehr Menschen an, da sie dadurch nicht nur ihr Einkommen erhöhen, sondern auch von der enormen Flexibilität profitieren. Unter gewissen Voraussetzungen führen Freelancer-Nebenjobber keine Sozialabgaben ab.

Die Höhe des Nebeneinkommens ist unbegrenzt, es sei denn, der Freelancer ist Empfänger von Arbeitslosengeld (ALG I oder II) oder BAföG. Zu beachten ist, dass die Nebentätigkeit dem Finanzamt und Hauptarbeitgeber mitgeteilt werden muss. Eventuell kann letzterer Ihnen den Nebenjob untersagen – beispielsweise wenn Sie dann in Konkurrenz zu Ihren Arbeitgeberunternehmen treten.

Wie Sie mit Auftraggebern zusammenkommen

Engagierte Freelancer nutzen häufig bereits bestehende Netzwerke oder Empfehlungen von zufriedenen Auftraggebern, um sich neue Aufträge zu sichern. Bei den Netzwerken spielt das Internet eine zunehmende Rolle. Inzwischen existieren zahlreiche, oft kosten- und registrierungspflichtige Webseiten, auf denen Auftraggeber und Auftragnehmer bequem zueinander finden.

Top-Artikel

Perm4 karrierewissen management fluktuation vermeiden

Fluktuation vermeiden

Wie Sie verhindern, dass Ihre besten Mitarbeiter gehen.

Weiterlesen 3 min
Perm4 karrierewissen jobwechsel 90 tage neuer job

Die ersten 90 Tage im neuen Job

Erfolgreicher Start. Das müssen Sie in den ersten Monaten im neuen Job beachten.

Weiterlesen 5 min
Perm4 karrierewissen persoenlichkeit erfolgsfaktor stressresistenz

Erfolgsfaktor Stressresistenz

Auch in schwierigen Situationen gelassen bleiben.

Weiterlesen 3 min
Perm4 karrierewissen persoenlichkeit erfolgsfaktor integritaet

Erfolgsfaktor Integrität

Warum es sich für Ihre Karriere auszahlt, integer zu handeln.

Weiterlesen 3 min